Metro de Madrid bleibt den Bremsproblemen auf den Fersen

Mit 302 Stationen ist es nach London und Moskau das drittgrößte Netz in Europa. Es verfügt über 2400 Züge und verzeichnet durchschnittlich 650 Millionen Fahrten pro Jahr mit 350 Millionen Fahrgästen.

Aufgrund seiner Größe sind die Instandhaltungsdienste in strategische Bereiche unterteilt, um die 16 bestehenden Linien optimal und exklusiv zu bedienen. Eine Panne in einem Zug kann das ordnungsgemäße Funktionieren und die Pünktlichkeit einer Linie gefährden. Deshalb muss der Instandhaltungsdienst über technologische Prüfwerkzeuge verfügen, um Probleme durch vorausschauende Instandhaltung vorhersehen zu können.

Auf der Grundlage regelmäßiger, systematisch durchgeführter Bremsleistungstests kann die Metro de Madrid zuverlässig und sicher eine zustandsorientierte Wartung durchführen.

Mit einer Reihe von Messungen an drei verschiedenen Bremssystemen (Druckluftbremse, elektrische Bremse und Notbremse) kann die Metro de Madrid ihre Wartungszyklen besser planen und ihr vorausschauendes Wartungskonzept umsetzen. 

Um Bremstests an insgesamt 276 verschiedenen U-Bahn-Wagen durchführen zu können, benötigte die Metro de Madrid ein präzises, robustes und tragbares System, das sie in den verschiedenen Zügen installieren konnte. Das tragbare und robuste Q.brixx X System erwies sich als das ideale System für diese Anwendung. Ein Q.brixx XL A108-4M1 Messmodul erfasst ein Beschleunigungssignal von einem hochpräzisen MEMS-Sensor der Dytran-Serie 7577. Das Signal wird mit einer Rate von 100 Hz abgetastet. Unerwünschtes Rauschen wird anschließend mit einem Tiefpass-Butterworth-Filter 4. Ordnung herausgefiltert. Zur Verbesserung der Robustheit ist das Q.brixx X-System in einem speziell angefertigten Pelicase untergebracht.

Vor dem Bremstest wird die U-Bahn auf eine waagerechte Schiene gestellt, um den Offset des Beschleunigungsmessers zu eliminieren. Dann führt die U-Bahn einen Beschleunigungs- und Abbremszyklus durch. Für jeden Zyklus werden die Endpunkte für das Abbremsen und den Stillstand ausgewählt. Anschließend werden die durchschnittlichen Beschleunigungs- und Verzögerungswerte im stationären Zustand berechnet. Anschließend wird der durchschnittliche Beschleunigungswert während der Ruhephase nach dem Abbremsen berechnet. Dieser Wert stellt den Mittelwert dar. Schließlich wird die durchschnittliche Verzögerung als absoluter Wert der Differenz zwischen Bremsverzögerung und Ruhebeschleunigung berechnet.

Für die Benutzerfreundlichkeit und zur Gewährleistung der Wiederholbarkeit der Tests entwickelte instrutechSOLUTIONS eine maßgeschneiderte Software-Anwendung. Die Anwendung wurde in Python geschrieben. Sie profitiert somit von den offenen, flexiblen Schnittstellen, die als GI.connectivity bekannt sind und kostenlos mit dem DAQ-System geliefert wurden. Die Python-Anwendung ermöglicht die Einstellung des Beschleunigungs-Offsets, die Anzeige des gemessenen Beschleunigungs-/Verzögerungssignals und die Anzeige der während der Bremsprobe gemessenen durchschnittlichen Verzögerung als bestanden/nicht bestanden.

Diese Prüf- und Messanwendung zeigt die Vielseitigkeit des Datenerfassungssystems Q.series X von Gantner. Die Kombination aus einer flexiblen und modularen Hardware-Plattform in Verbindung mit zuverlässigem Datenaustausch und Interoperabilität durch verschiedene Lese-/Schreib-Schnittstellen macht Gantner Instruments zu einem der gefragtesten Unternehmen für Datenerfassungssysteme.

Verwendete Module:

1x Q.brixx X station B
1x Q.brixx XL A108-4M1
1x GI.bench Datenerfassungssoftware

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